Sonntag, 29. September 2013

Erinnerung


News
Häusler Contemporary München
Judy Ledgerwood
»Passing Through Color«
13. 09. 2013 – 26. 10. 2013

http://www.youtube.com/watch?v=6ZpmW8f6DM8

Donnerstag, 26. September 2013

Münchner Abende


Gestern abend war ich auf einer wunderbaren Veranstaltung im Münchner Literaturhaus am Salvatorplatz. Frau Dr. Katrin Stoll (Kunstauktionshaus Neumeister) unterhielt sich mit Konrad O. Bernheimer über sein Erstlingswerk.  Bernheimer ist der Urenkel von Lehmann Bernheimer, der im 19. Jahrhundert das Bernheimer Palais am Lehnbachplatz errichtete und der Gründer eines international  sehr bedeutenden Kunst - und Antiquitätenhandels war. Frau Stoll führte sehr unterhaltsam  durch das Gespräch und ließ Bernheimers geniale Erzählkunst auf Beste zur Geltung kommen. In seinem Buch "Narwalzahn und Alte Meister"  verknüpft Bernheimer die eigene Firmen- und Familiensaga mit Münchens Geschichte, seinem Bürgertum und auch dem Judentum im Dritten Reich.

Heute abend habe ich die Vernissage des Münchner Kunstsalons in der Ägyptischen Sammlung besucht, die Bilder werden optimal präsentiert  in dem hohem Betonraum mit den renaissanceroten Stellwänden. U.a. hat Christoph Haußner seinen Pygmalion - die Geschichte von dem Bildhauer, der sich in sein eigenes Werk verliebt -  passend inszeniert.

Samstag, 14. September 2013

Women in Space

Gestern haben Claudia Kessler (HE SPACE) und Diana Pueyo (ASTRIUM/EADS) auf dem Raumfahrtstammtisch in München ein ganz besonderes internationales Frauen-Netzwerk vorgestellt, bei dem sich übrigens auch Nichtraumfahrerinnen und auch Männer beteiligen dürfen: Women in Aerospace. Es ist eine Gruppe äußerst faszinierender und engagierter Frauen aus allen Ländern der Erde! 

Unter folgendem Link können Sie auch die lokalen Gruppen finden:

www.wia-europe.org

Ich bin sicher, daß einige meiner Leserinnen, sich dafür interessieren. 
Die nächsten Events sind z.B. am 28.09.2013 "How to manage your boss". 
Heute fand der Münchner Frauenlauf von WIA statt.

Munich Women’s Run von WIA

siehe unter:  www.wia-europe.org
Are you ready for a physical late summer challenge?

As the ancient romans use to say "Mens sana in corpore sano" (a healthy mind in a healthy body), what better than a run in good company to help relief some of your working stress and boost your energy to face to long winter ahead?

Having said this, we would like to propose you to take part into the Munich Women's Run, which will take place on September 14th at the Olympiapark.

The distances on which you can challenge yourselves are 5 or 8 Kilometers walking or running and you will not be alone in your effort but the idea is to sign up in groups of 3, based on the desired distance and speed.

In case you are interested, we would like to organize a couple of training runs (i.e. once a month in July and August), to get ready for the event and, more important, to share a cup of coffee and a well earned piece of cake among us afterwards.

The current price to sign up is 23.9 euros until the number of participants reaches 1000, then it will go up to 27.9 euros.


Here is more information. Let us know if you are interested  by the end of June by sending an email to wia.munich@gmail.com with your name and target running/walking distance so we can plan the teams and start training to reach our goals!

Freitag, 13. September 2013

Freising - Josef Lang

 
Hinweis auf eine Ausstellung im Alten Gefängnis Freising:
 
 


Donnerstag, 29. August 2013

07.09. bis 5.10.2013



vielleicht ein Grund nach Hannover zum 16.Zinnober-Kunstvolkslauf zu fahren?



Das Wort "Zinnoberkunstlauf" kommt von Kurt Schwitters und seinem Zinnoberschlager aus den zwanziger Jahren  "Immer rinn in den Zinnober, immer knüppeldicke rinn" heißt es da. Und so wie in den 1920er Jahren um Kurt Schwitters beim Zinnoberfest die Kunst gefeiert wurde, feiert Hannover mit seiner Kunstszene am 7. und 8. September den 16. ZINNOBER-Kunstvolkslauf in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Sonntag, 25. August 2013

Funken in den Augen, Rosinen im Kopf

"Funken in den Augen. Rosinen im Kopf"


ein wunderschönes "Hausbuch der Liebe". Der Gerstenbergverlag produziert immer wieder ganz wunderbare Kinderbücher, die auch Erwachsene lieben! Ich habe es für mein Wartezimmer erstanden. Hier findet Ihr weitere Kinderbücherlieblinge ebenso wie Neues oder Geschenktes:







  Zum Abschluss unbedingt ein Morgensterngedicht - super geeignet für Fernbeziehungen:


Geheime Verabredung

Glühend zwischen Dir und mir
Julinächte brüten;
gleiche Sterne dort und hier
unsern Schlaf behüten.

Wähl das schönste Sternelein,
will das Gleiche tuen;-
morgen droben Stelldichein
auf geheimen Schuhen.

Gibst du nur nichts anderm Raum
als mich dort zu finden,
wird ein gleicher süßer Traum
dich und mich verbinden.

Christian Morgenstern





Hier noch eine kleine Erinnerung an den literarischen Herbst in Freising, der heuer zum 31.mal stattfinden wird. 
Termine unter: http://www.modern-studio.de/termine.htm


Rund ist schön

Zu meiner Freude haben wir es jetzt auch schwarz auf weiß: Rund ist schön!

Bereits vor 25 Jahren in einer Zeit der rechteckigen Arbeitstische habe ich mir meinen Tisch im Sprechzimmer mit einem freistehenden runden Teil anfertigen lassen. 
Vor zwei Jahren haben wir die Wände meiner neuen Praxis ebenfalls mit Rundungen konstruiert. Jetzt steht es in "Bild der Wissenschaft" Heft 9/2013 und in "Gehirn und Geist", dass ein  internationales Forscherteam um Oshin Vartanian von der kanadischen Universität Toronto dies in einer Studie bewiesen hat: Menschen empfinden runde Räume schöner als eckige! Zu ähnlichen Ergebnissen kam der spanische Psychologe und Neuroästhetikforscher  Marcos Nadal von der Universität in Wien, runde Innenräume waren das einzige, was alle Probanden gemeinsam als besonders schön empfanden bei einem Architekturvergleich. Beim Betrachten von Bildern von runden Innenräumen im Kernspin (MRT) sind bei den Betrachtern besonders Hirnregionen aktiviert, die auch bei Belohnung und Wohlgefühl reagieren.
Kein Wunder, wenn ich jeden Tag mit so großer Begeisterung in meine "runde" Praxis gehe. Belohnung pur!





immer wieder lohnend - der Kunstsalon!


hier der Hinweis:

KUNSTSALON 2013

Ägyptisches Museum

Kunstareal München, 
Arcisstr. 16


Ausstellungstermin                                        
27. September - 27. Oktober 2013                                       
                                                                                                                                                               
mit Teilnahme an
Die Lange Nacht der Museen
19. Oktober 2013
mit eigenen Veranstaltungen





www.openart.biz - hier können Sie alles weitere zu Open-Art-Munich erfahren!







Freitag, 26. Juli 2013

für Kunst-Interessierte noch der Link zum Kunst-Blog einer Patientin:

www.italiangreyhounds.org/errata/

Dienstag, 23. Juli 2013

Paarglück


Dieser Erden Glück zu finden,
müsset ihr zu Paaren sein.
Johann Wolfgang von Goethe

Ich - Du - Wir - Flirt - Beziehung - Liebe - Familie - 1000 Fragen nicht nur um Verhütung und Sexualität - nein auch: wie lern ich jemanden kennen - wie war und ist das bei Ihnen / Dir?

Als kleines Mädchen habe ich alle Paare im Freundeskreis meiner Eltern gefragt wie sie sich kennengelernt haben, Mädchen und junge Frauen lieben romantische Geschichten. Meine Eltern haben sich bei einem Vortrag meiner Mutter auf einer Landwirtschaftsausstellung kennengelernt. Mein Mann und ich haben uns kennengelernt wie mein Mann Unterlagen für meinen Bruder abgegeben hat und dann hatte er abends drei Karten für Gerd Fröbe mit "Christian Morgenstern" in der Lach- und Schießgesellschaft...

All die Gespräche zeigen, die jungen Leute haben es heute nicht leicht. Wie eine hübsche, süße, nette junge Dame so klar sagte - erst Mädchenschule mit lauter Mädels, dann Studium als Lehrerin oder Ärztin, wegen des Numerus clausus wieder lauter Mädchen - "wo soll ich denn einen jungen Mann kennen lernen?". Die Studienwege sind in Zeiten von Bachelor zunehmend verschult, die Freizeit wird immer knapper. Im Beruf und Freundeskreis bewegt man sich dann stets in den gleichen Kreisen. Wie eine Mutter sagte - heute gibt's auch nicht mehr so viel Tanzabende, das Vereinswesen schrumpft - Segeln - Rudern - Kegeln - Karneval - CVJM - Ski - Tennis - alles weniger als zu unserer Jugend.  Die Individualität als Feind der Partnersuche?

Heute abend beschäftigt sich Wieso/ZDF mit dem Thema und bringt ein Ranking der zehn besten Kontaktbörsen. Der Spiegel hat 2012 ein Sonderheft Wissen über die Liebe herausgebracht und vergleicht gängige Singlebörsen, auch der Fokus untersuchte 2012 die Geheimnisse einer glücklichen Ehe, NEON vergleicht Singleportale, stellt Fragen für funktionierende Partnerschaften. Ein Viertel aller Suchenden findet heute seinen Partner im Internet. Zunehmend werden Foren wie Parship.de, eDarling und Elite-Partner genannt. Es gibt auch Christliche Singlebörsen, aber auch christliche Alternativen werden diskutiert wie bei "emwag = es muß etwas anderes geben". Gerade hat eines der zahlreichen Münchner Klöster (Kapuziner) seine Pforten aufgrund fehlenden Nachwuchses geschlossen.

Als Frauenärztin klagen mir natürlich mehr Frauen ihr Leid, privat höre ich aber das Gleiche von Männern. Ich wünsche Euch allen Glück, Liebe und Erfolg, aber auch Mut und den Glauben an Euch selbst!

Das ist schwer; ein Leben zu zwein.
Nur eins ist schwerer: einsam sein.
Kurt Tucholsky

Die Gedichte habe ich dem Buch "Ich - Du - Wir Paargedichte" von Dieter Hildebrandt entnommen.

Samstag, 20. Juli 2013

...längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab

Als  Schulkind hat jeder in meiner Generation noch das Gedicht über den  "Herrn von Ribbeck auf Ribeck im Havelland" gelernt mit seinem "Lütt Dirn, kumm man röwer, ich hebb 'ne Birn". In diesem Gedicht wächst aus der dem Toten mitgegebenen Birne ein neuer Birnbaum mit Birnen für die Kinder.

Aus verschiedensten Gründen habe ich in den letzten Jahren besonders viel über Tod und Sterben und die damit verbundenen Riten nachgedacht.

Carl Zuckmayer: 
Menschen, die wir lieben, sterben nicht. 
Sie sitzen an unserem Tisch,
sie gehen durch unsere Stube,
sie trinken aus unserem Glas
und in der Stille können wir sie hören.

Die Gedanken zum Tod sind in allererster Linie auch von unserem Glauben, unserer Erziehung und unserem Wertebild geprägt. Im Christentum geprägt von der Hoffnung auf Auferstehung, Tod bedeutet nur das Vergehen der Körperlichkeit, die menschliche Seele ist unsterblich. 
Bei den Christen wie auch den Muslimen oder Juden folgen die Bestattungsvorschriften festgesetzten Regeln was Beerdigung, Grabbeigaben, Reden, Fürbitten, Musik, Leichenzug, Leichenschmaus oder Trauermahl und anschließende Trauerzeit angeht. Anonyme Bestattungen sind nicht vorgesehen, es bleibt viel Platz für persönlichen Abschied und individuelle Trauer und gibt uns gleichzeitig durch die Ritualisierung Halt und Sicherheit.

Bis heute sind die alten Friedhöfe in den Metropolen Europas Oasen der Stille und Räume für das Innehalten in der Schnelllebigkeit unserer Zeit. Sie sind Orte voller historisch interessanter Sehenswürdigkeiten und außergewöhnlichen Grabstätten voll von Denkmälern der Architektur und Geschichte. Idyllische Plätze und Fotomotive finden sich nicht nur auf dem alten Südfriedhof in München (u.a. liegen hier Fraunhofer und Spitzweg), leider ist dieser Friedhof nur noch Denkmal. Viele andere sind aber noch lebendig wie der Wiener Zentralfriedhof, der Friedhof in Hamburg Ohlsdorf, der Melatenfriedhof in Köln, der Père Lachaise in Paris, der jüdische Friedhof in Prag, der Cimitero Monumentale in Mailand oder der Cemiterio dos Prazeres in Lissabon. Manch ein Friedhof schützt die Gräber vor dem Verfall durch Patenschaften wie auf Melaten, da darf der Pate seine letzte Ruhestätte eines Tages selbst beziehen. Gerne bin ich auch auf dem kleinen Bogenhausener Friedhof, wo viele Münchner Persönlichkeiten mit kleinen hübschen Eisenkreuzen beerdigt wurden und werden.

Hier ein paar Fotos von meinen Spaziergängen über Friedhöfe:


Alter südlicher Friedhof München

Alter südlicher Friedhof München an der Thalkirchenerstraße

alter Südfriedhof München




Bogenhausener Friedhof
Bogenhausener Friedhof
Bogenhausener Friedhof
Bogenhausener Friedhof
Bogenhausener Friedhof


Lissabon
Lissabon
Jüdischer Friedhof in Bonn

Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln
Melatenfriedhof in Köln

Melatenfriedhof in Köln

Nördlinger Friedhof


Zuletzt komme ich auf den Punkt, warum mich dieses Thema überhaupt beschäftigt:
Auf der einen Seite hat mich schon als Schülerin die Idee Sartres und die Vorstellung, daß die Toten um uns herum sind, fasziniert. Außerdem ist Verlust, Trauma, Abschied und Trauer ein Teil meines beruflichen Alltags. Hier gibt es unterschiedliche Wege, Facetten und Gestaltungsvorstellungen - viele sind in ihrer Trauer sehr allein. Sie finden Zuhörer in Trauergruppen oder Internetforen. Sie nehmen Abschied indem sie Briefe vom Wind verwehen lassen, Blütenblätter in einen Fluß streuen, Stelen bauen. Meine Toten sind wie bei Sartre oder Zuckmayer um mich herum, ich höre sie in der Musik von Händel oder Bach, ich begegne ihnen in den Bergen, in den Blumen meines Gartens, in den Bildern, zwischen den Zeilen von Büchern. Manchmal denke ich beim Kochen an sie, manchmal sitze ich neben ihnen in einer Kirche, ganz selten sind sie auf dem Friedhof.
Bürokratisierung und Vorschriftenunwesen machen auch vor dem Tod und den Friedhöfen nicht Halt. Unter dem Vorwand der Gleichbehandlung aller wird eine fast inhumane Vereinheitlichung über den Tod hinaus geschaffen. Man darf zwar eine Seebestattung wählen oder die Urne ins Ausland bringen lassen, aber wie Ribeck unterm Birnbaum im Garten oder auf seinem Lieblingsplatz in den Bergen liegen darf man nicht. Um eine Urne selbst zu gestalten muß man viele Hürden überwinden, dafür wird für die Desinfektion des Sarges (wofür eigentlich?) vor der Verbrennung eine Gebühr erhoben.
Ein Angehöriger, der in einem anderen Bundesland gewohnt hat und dort verstorben ist, dessen halbe Familie von dort stammt, darf nicht auf dem kleinen Dorffriedhof beerdigt werden, auf dem die halbe Sippe liegt, weil die noch Lebenden nicht dort, sondern in anderen Bundesländern oder im Ausland leben. Der handgeschnitzte hölzerne auferstandene Christus - jahrzehntelang das Grabkreuz der Familie darf wegen seiner Höhe, obwohl nicht andeutungsweise so hoch wie die Denkmale auf Melaten, nicht aufs Grab. Normierung allerorten - Breite, Höhe etc. - gleichzeitig bewundern wir die alten Friedhöfe um ihrer Individualität halber. Wegen der Vorschriften und der Frage der Grabpflege flüchten dann viele in Friedwälder oder anonyme Bestattungen auf Grabfeldern, dem Ende einer jahrhundertealten Kultur der Trauer.








Dienstag, 25. Juni 2013

eine weitere Information zum Thema Mammografiescreening für fachlich interessierte aus dem "Journal of the Royal Society of Medicine" online unter dem nachfolgenden Link erhältlich:
 
http://jrs.sagepub.com/content/106/6/234
Toqir K Mukhtar, David RG Yeates and Michael J Goldacre
 
screening: population-based study

Breast cancer mortality trends in England and the assessment of the effectiveness


Auf Empfehlung eines lieben Kollegen poste ich als Kommentar zum Artikel in der SZ über Mammografie die Stellungnahme von Frau Prof. Heywang-Köbrunner:


Die vorliegende Studie ist eine reine Trendanalyse, bei der der Mortalitätsrückgang beim Mammakarzinom für verschiedene Altersklassen analysiert wird.


Das Auftreten und die Sterblichkeit am Mammakarzinom hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die sich zum Teil verstärken und zum Teil auch gegeneinander laufen. U.a. sind zu nennen unser Lebensstil (mit vermehrtem Auftreten von Mammakarzinom bei wenigen und späten Schwangerschaften, Ernährung inklusive Alkoholkonsum, Hormone), deren negative Auswirkungen vor allem höhere Altersklassen (> 50) betreffen dürften, genetische Faktoren, die vor allem für das Karzinom der jüngeren Frau wichtig sind. Diese verschiedenen Faktoren sind auch mit unterschiedlichen Tumorbiologien verbunden. Schlussendlich werden gezielte Früherkennungsmaßnahmen zunehmend bei allen und insbesondere jüngeren Alterklassen (bei familiären Brustkrebserkrankungen auch außerhalb vom Screening gezielt und in Ergänzung hierzu) eingesetzt. Sie wirken damit bevorzugt schon bei den Altersklassen vor 50. Therapien sind je nach Alter und Tumortyp unterschiedlich wirksam und werden auch in sehr unterschiedlichem Maß eingesetzt

Zusammenfassend ergeben sich Trends aus unterschiedlichsten Effekten, die erwartungsgemäß bei den unterschiedlichen Altersklassen verschieden sind. Betrachtet man die Komplexität der Daten, so können Trendanalysen prinzipiell keine Auskunft über einzelne Komponenten geben. Sie haben damit für die Analyse von Einzelfaktoren (hier: die Auswirkung des Screenings) von geringer Evidenz. Trendanalysen sind sicher allgemein wichtig. Hat man einen Trend identifiziert oder nicht identifiziert, sind aber andere Studientypen erforderlich, um den tatsächlichen Einfluss eines einzelnen Faktors zu erfassen.

Dass hier aus den vorgestellten Trends (die anhand der Zahlen sogar auch anders interpretierbar sind) einseitige Schlussfolgerungen bei multiplen bekannten Einflüssen für einen einzelnen Faktor gezogen werden, ist nicht angemessen und korrekt.

Für Screening gibt es geeignete Studientypen. So wurden erst kürzlich durch ein unabhängiges britisches Expertenpanel nach Analyse aller randomisierten Studien und unter Berücksichtigung der Datenlage die Mortalitätsreduktion eindeutig bestätigt (The Independent UK Panel on Breast Cancer Screening. The Benefits and Harms of Breast Cancer Screening: An Independent Review. See http://www.cancerresearchuk.org/prod_consump/groups/cr_common/@nre/@pol/documents/generalcontent/breast-screening-report.pdf (last checked 12 April 2013)). Sie betrifft im Studiendesign 20%. Für die teilnehmende Frau entspricht dies einer Sterblichkeitsreduktion von ca. 30%.

Auch alle neueren Studien, die individuelle Daten berücksichtigen und adäquate statistische Methodik verwenden bestätigen diese oder sogar eine noch höhere Mortalitätsreduktion. Dieses haben Analysen der Screeningprogramme aus 18 europäischen Ländern erst Ende 2012 bestätigt. Die Euroscreen-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sieben bis neun von 1000 im Screening untersuchten Frauen vor dem Brustkrebstod bewahrt werden. Von den 1000 Frauen erhalten auf der anderen Seite vier Frauen eine „Überdiagnose"(EUROSCREEN working group: "Summary of the evidence of Breast cancer service screening outcomes in Europe and first estimate of the benefit and harm balance sheet." Journal of Medical Screening, 2012, volume 19, supplement 1, 2012 09 13).

Man sollte gesicherte Daten nicht durch Daten aus ungeeigneten Studien in Frage stellen.

Es ist schade, dass bei zunehmend sichtbaren positiven Ergebnissen von Screeningprogrammen andere negative Berichte auf dünner bzw. ungeeigneter Datenbasis auch in einzelnen wissenschaftlichen Zeitschriften einfache Verbreitung erfahren und damit Ärzteschaft und betroffene Frauen verunsichern können.

 
Prof. Sylvia Heywang-Köbrunner, Leiterin des Referenzzentrums München, Mammographie- Screening-Porgramm