Dienstag, 25. Juni 2013

eine weitere Information zum Thema Mammografiescreening für fachlich interessierte aus dem "Journal of the Royal Society of Medicine" online unter dem nachfolgenden Link erhältlich:
 
http://jrs.sagepub.com/content/106/6/234
Toqir K Mukhtar, David RG Yeates and Michael J Goldacre
 
screening: population-based study

Breast cancer mortality trends in England and the assessment of the effectiveness


Auf Empfehlung eines lieben Kollegen poste ich als Kommentar zum Artikel in der SZ über Mammografie die Stellungnahme von Frau Prof. Heywang-Köbrunner:


Die vorliegende Studie ist eine reine Trendanalyse, bei der der Mortalitätsrückgang beim Mammakarzinom für verschiedene Altersklassen analysiert wird.


Das Auftreten und die Sterblichkeit am Mammakarzinom hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die sich zum Teil verstärken und zum Teil auch gegeneinander laufen. U.a. sind zu nennen unser Lebensstil (mit vermehrtem Auftreten von Mammakarzinom bei wenigen und späten Schwangerschaften, Ernährung inklusive Alkoholkonsum, Hormone), deren negative Auswirkungen vor allem höhere Altersklassen (> 50) betreffen dürften, genetische Faktoren, die vor allem für das Karzinom der jüngeren Frau wichtig sind. Diese verschiedenen Faktoren sind auch mit unterschiedlichen Tumorbiologien verbunden. Schlussendlich werden gezielte Früherkennungsmaßnahmen zunehmend bei allen und insbesondere jüngeren Alterklassen (bei familiären Brustkrebserkrankungen auch außerhalb vom Screening gezielt und in Ergänzung hierzu) eingesetzt. Sie wirken damit bevorzugt schon bei den Altersklassen vor 50. Therapien sind je nach Alter und Tumortyp unterschiedlich wirksam und werden auch in sehr unterschiedlichem Maß eingesetzt

Zusammenfassend ergeben sich Trends aus unterschiedlichsten Effekten, die erwartungsgemäß bei den unterschiedlichen Altersklassen verschieden sind. Betrachtet man die Komplexität der Daten, so können Trendanalysen prinzipiell keine Auskunft über einzelne Komponenten geben. Sie haben damit für die Analyse von Einzelfaktoren (hier: die Auswirkung des Screenings) von geringer Evidenz. Trendanalysen sind sicher allgemein wichtig. Hat man einen Trend identifiziert oder nicht identifiziert, sind aber andere Studientypen erforderlich, um den tatsächlichen Einfluss eines einzelnen Faktors zu erfassen.

Dass hier aus den vorgestellten Trends (die anhand der Zahlen sogar auch anders interpretierbar sind) einseitige Schlussfolgerungen bei multiplen bekannten Einflüssen für einen einzelnen Faktor gezogen werden, ist nicht angemessen und korrekt.

Für Screening gibt es geeignete Studientypen. So wurden erst kürzlich durch ein unabhängiges britisches Expertenpanel nach Analyse aller randomisierten Studien und unter Berücksichtigung der Datenlage die Mortalitätsreduktion eindeutig bestätigt (The Independent UK Panel on Breast Cancer Screening. The Benefits and Harms of Breast Cancer Screening: An Independent Review. See http://www.cancerresearchuk.org/prod_consump/groups/cr_common/@nre/@pol/documents/generalcontent/breast-screening-report.pdf (last checked 12 April 2013)). Sie betrifft im Studiendesign 20%. Für die teilnehmende Frau entspricht dies einer Sterblichkeitsreduktion von ca. 30%.

Auch alle neueren Studien, die individuelle Daten berücksichtigen und adäquate statistische Methodik verwenden bestätigen diese oder sogar eine noch höhere Mortalitätsreduktion. Dieses haben Analysen der Screeningprogramme aus 18 europäischen Ländern erst Ende 2012 bestätigt. Die Euroscreen-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sieben bis neun von 1000 im Screening untersuchten Frauen vor dem Brustkrebstod bewahrt werden. Von den 1000 Frauen erhalten auf der anderen Seite vier Frauen eine „Überdiagnose"(EUROSCREEN working group: "Summary of the evidence of Breast cancer service screening outcomes in Europe and first estimate of the benefit and harm balance sheet." Journal of Medical Screening, 2012, volume 19, supplement 1, 2012 09 13).

Man sollte gesicherte Daten nicht durch Daten aus ungeeigneten Studien in Frage stellen.

Es ist schade, dass bei zunehmend sichtbaren positiven Ergebnissen von Screeningprogrammen andere negative Berichte auf dünner bzw. ungeeigneter Datenbasis auch in einzelnen wissenschaftlichen Zeitschriften einfache Verbreitung erfahren und damit Ärzteschaft und betroffene Frauen verunsichern können.

 
Prof. Sylvia Heywang-Köbrunner, Leiterin des Referenzzentrums München, Mammographie- Screening-Porgramm
und noch eine Empfehlung:
 

Montag, 24. Juni 2013

 
Ich freue mich, Sie auf die Öffnung und Ausstellung in den Streitfeldateliers aufmerksam machen zu dürfen. Leider ist das Wochenende bei mir bereits fernbeziehungstechnisch verplant:
 

Freitag, 14. Juni 2013

UND HIER NOCH EINE EINLADUNG FÜRS WOCHENENDE - NICHT NUR BEI REGEN:
 


Dienstag, 11. Juni 2013


Hier eine Empfehlung, die sich köstlich anhört. Veranstaltungsort Kaffee, Espresso & Barista in der Schlörstraße 11 in 80634 München. Siehe auch www.kaffee-espresso-barista.com. Tel: 089/ 16783878.
Baldige schriftliche Anmeldung erforderlich - Kostenbeitrag 18 Euro.