Freitag, 29. März 2013

"Ratgeber" für eine Fernbeziehung



Über 50 Prozent aller Menschen in Deutschland zwischen 25 und 35 haben schon einmal eine Fernbeziehung geführt und zirka 10 Prozent aller Deutschen müssen mit einer Liebe auf Distanz leben. Ich werde auch immer wieder darauf angesprochen und werde auch öfter gebeten, zu erzählen, wie es mir damit ergeht.

Für mich ist das wichtigste die Verlässlichkeit. Das gilt für das Vertrauen in den Partner ebenso wie für ganz praktische Dinge; dazu gehört eine -  gemeinsame -  rechtzeitige Planung der Wochenenden und Termine. Spontane Umplanungen sind zwar oft schön, aber auch teuer. Nicht nur Flüge und Bahnfahrten, nein auch Unternehmungen wie Konzerte, Kabarett, Theater- oder Ausstellungsbesuche und andere Unternehmungen sollten geplant werden. Verabredungen und Treffen mit Freunden, das "social life" leiden oft unter diesem neuen Lebensrhythmus. Aber es geht. Es gibt noch genügend Überraschungen wie Krankheiten oder Operationen, die das Leben durcheinander bringen - mehr als bei normalen Beziehungen. Trotz des Plädoyer für eine gute Planung sollte Zeit für Muße bleiben, sonst wird das Leben zu anstrengend.

Das abendliche Miteinander entfällt ja bei einer Fernbeziehung. Manchmal sind auch die Wochenenden kurz. Da kommen uns heute die neuen Kommunikationstechnologien sehr entgegen. Davon kann man die ganze Bandbreite nutzen von der SMS über Mail bis zu Skype. Große Freude habe ich an netten kleinen Mails und spontanen Grüßen am Morgen oder von unterwegs, sie sind Balsam für die Seele. Die spontanen Fotos im Laufe des Tages aus Büros, von Pausengängen, Taxifahrten und so weiter. Sie sind spontane Minigeschenke. Es passiert ja nicht ständig was Neues, „Berichtenswertes“ im Alltag. Es sind nicht nur die langen Telefonate am Abend, es sind viel mehr die kleinen Gedankensplitter tagsüber, die den anderen auf dem Laufenden halten und ins Leben des anderen miteinbeziehen.

Wir haben uns viel mit Freunden beraten, die auch in Fernbeziehungen leben. Einer der wichtigsten Ratschläge war:  man soll sich ein hübsches Zuhause an beiden Orten schaffen, nicht im Abstellkammerl oder Pensionszimmer unterkommen. So freut man sich, München und Bayern als "Tourist" zu erleben oder Bonn und Umgebung neu zu er-"fahren". Alltag wie Bügeln, Wäsche und Putzen wird meist auf die Abende unter der Woche verbannt, damit man mehr Zeit füreinander hat.

Eine Fernbeziehung nach dreißig Jahren Ehe zu starten, ist schon ein Schritt, der es in sich hat. Ich habe erst einmal die Kunst allein zu leben wieder erlernt. Da mein Mann auch schon vorher viel unterwegs war und ich sehr gerne und viel arbeite, entfallen viele mögliche Probleme. Trotzdem ist es eine große Umstellung. Wenn man das aber mit Schwung angeht und auch die Chancen sieht, gibt es sogar für "erprobte " Eheleute Inspiration, Anreize für Lust auf Neues und Vorteile in einer Fernbeziehung, nicht zu vergleichen mit einer jungen Beziehung oder einer Familie mit kleinen Kindern, die so vaterlos aufwachsen.  Neue Lebendigkeit ersetzt den tagtägliche Alltagstrott wie "Tengelmann und Wäschekorb". Wir nutzen das Wiedersehen für Innovatives und Entdeckungen! 
In meinem Blog lasse ich Sie von mal zu mal an unseren Unternehmungen teilhaben. 

Zuletzt waren wir auf Empfehlung eines jungen Unbekannten in der Foundation Langen bei Neuss. Diese Stiftung auf der ehemaligen Raketenstation bei Neuss und die Museumsinsel Hombroich findet man nur, wenn man gezielt danach sucht, die Wege sind äußerst schlecht ausgeschildert. Die Mühe lohnt sich! 
Die Ästhetik der Architektur des von Tadao Ando gebauten Gebäudes aus Glas und Beton mit den Spiegelteichen und den Kirschbäumen ist ein besichtigenswertes Kunstwerk für sich.  Die Ausstellung von Pae White mit ihren kaleidoskopartigen Mobiles und raumfüllenden Tapisserien, die aussehen wie zerknüllte Alufolie, den Couchen mit Tapisserien wie riesiges Zeitungspapier machte mir viel Freude und verschönte das ganze Wochenende. Ich kann den Besuch der Ausstellung von Pae White nur jedem ans Herz legen.


Das Gebäude der Foundation Langen - ein Meisterwerk Tadao Andos

ein junger Kunstfan auf dem Weg zu ersten Erfahrungen



Pae White Spiegelmobile - ein tanzendes Kaleidoskop

Pae White - magischer glitzernder Wasserfall


das Leben japanischer Bilder aus der Sammlung des Ehepaars Langen
das ist alles Stoff!!!

hier ein Detail der Tapisserie

und noch ein Detail mit Kürbiskernen und Konfetti..

Auf dem Weg zur Ausstellung "Nur hier" in der Bundeskunsthalle

Am heutigen Ruhetag haben wir neue Menschen kenngelernt - machen Sie sich doch auch mal auf die Suche nach Henriette Heinbostel, Friedrich Gottlob Nagelmann, Jakob Maria Mierscheid, Otto Jägermeier, Ernst August Dölle oder Edmund Friedemann Dräker. Sie halten eine nette Unterhaltung für graue Tage bereit!














Osterbräuche


Es wird Zeit, meine Serie "Brauchtum" abzuschließen - gestern war Gründonnerstag, mit dem Vesper am Gründonnerstag beginnen die drei Kartage = Triduum Pascale oder Triduum Sacrum. Aus weltlicher Sicht galt der Gründonnerstag als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger.
Traditionell gibt es grünes Essen, so gibt es in München die "Kräutlsuppe", auch wenn Fachleute sagen, daß der Gründonnerstag nichts mit "grün" zu tun hat. Der Begriff soll von "greinen", einem altem Wort für "Weinen" herkommen. Kräutl nennen die Münchner liebevoll den Kerbel. Bei uns daheim gab es entweder Spinat und Eier oder Goethes grüne Soße und Bratkartoffeln.  Meine Mutter kaufte dazu auf dem Viktualienmarkt einen Strauß aus sieben Kräutern mit Kerbel, Brunnenkresse, Petersilie, Sauerampfer, Pimpinelle, Borretsch und Löwenzahn oder Gänseblümchen oder Brennnesseln. Aus den gleichen Kräutern bereitete sie auch die Kräutlsuppe. 
Ab Gründonnerstag bis Ostersonntag läuten in einigen Ländern keine Kirchenglocken (sie fliegen zum Reisbrei-Essen nach Rom, hieß es in der Kindheit meines Mannes im Rheinland. Man kann sie bei der Rückkehr fliegen sehen, wenn man rechtzeitig durch einen Korb ohne Boden schaut). Deshalb ziehen Kinder oder Ministranten mit Ratschen durch die Dörfer oder Viertel, um an die Andachtszeiten zu erinnern.
Außerdem werden jetzt auch die Zweige für den Osterstrauß geschnitten - Forsythien, Weidenkätzchen (geschützt - ich kaufe dafür gezüchtete), Kirschzweige. 



Selbstgemaltes aus Jahrzehnten

Münchenei

Osterstrauß vor Petersburger bzw. russischer  Hängung

Karfreitag ist einer der höchsten christlichen Feiertage. In vielen evangelischen Familien gibt es wie bei uns traditionell ein Fischessen. Die Johannespassion von Bach ist für mich die typische Musik des Tages.

Ostern ist wohl das älteste christliche Fest seit ca. 1700 Jahren. Die Herkunft des Namens wird mit einer germanischen Frühlingsgöttin Eostrae in Verbindung gebracht. Viele der Bräuche sind aus heidnischer Zeit und haben mit Frühling und Erwachen des Lebens zu tun.

Eine persische Patientin hat mich in diesem Zusammenhang auf das im Iran besonders wichtige Frühlingsfest Nouruz zur Sommersonnenwende am 21.3. hingewiesen, das sogar in die Liste der UNESCO aufgenommen wurde.

In Deutschland gibt es  die Tradition des Osterfeuers (Lumen Christi), bereits im Altertum wurde mit dem Feuer die Sonne begrüßt, im Christentum wurde damit die Auferstehung Christi  als das Licht der Welt umgedeutet. 
Ähnliches gilt für die Sitte der Osterkerzen, die es seit dem 4.Jahrhundet nach Christus gibt. Sie vereinigt griechisch-römisch-jüdische und christliche Lichttraditionen und gilt auch hier als Zeichen des Lebens. 
Zu diesen Sinnbildern des Lebens und der Auferstehung zählt auch das Osterei. Bemalte Eier gibt es seit über 1000 Jahren. Vielerorts stoßen Kinder (und viele Väter) mit den gekochten Eiern aneinander= Eiertitschen oder Eierkicken, wessen Ei heil bleibt, der hat Glück im kommenden Jahr. 
Weitere Traditionen sind Osterlamm - das Lamm Gottes als Symbol der Reinheit, meist als Kuchen aus Rührteig,  entstanden aus dem Ritual der Juden zu Passah ein Lamm zu schlachten und zu speisen. 

Am meisten genieße ich unser großes Osterfrühstück im Kreise der Familie mit Nichten und Neffen und deren Kindern mit Eiersuchen, Osterhasen, Osterschinken, Osterfladen und neuerdings stattdessen Colomba pasquale. Gott sei Dank, ist der Schnee heute weggeschmolzen, vielleicht können wir dann doch im Garten Eiersuchen. Durch die Begeisterung der Kinder wird dabei oft aus einer Handvoll Eier ein großer Berg, der wieder und wieder gefunden wird.









Montag, 18. März 2013

Gestern sind wir bei "open Westend" durch diverse Ateliers geschlendert, u.a. im Gewerbehof in der Gollierstraße 70 und im Autohaus Häussler in der Trappentreustraße. Es fand sich dort viel Entdeckenswertes! Also vormerken für 2014 www.openwestend.de

Beeindruckend war die Besichtigung bzw. die Führung durch die Posamentenmanufaktur von Inhaber Tobias Gattermann, dem man die Begeisterung an seinem Handwerk deutlich ansah. Unglaublich prachtvoll diese Farbvielfalt bei der meisterhaften Ausführung der handgemachten Quasten, Gimpen, Fransencrepinen und Kordeln. 
Siehe www.posamenten-manufaktur.de.

Sonntag, 17. März 2013

BAYERN VOM FEINSTEN

- wie ein Tourist im eigenen Land - 
morgendliche Impressionen vom Tegernsee an diesem Wochenende:







Den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe.
Je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, 
desto sinnvoller wird unser Leben.
                          Hermann Hesse








MÜNCHNER STIFTUNGSFRÜHLING
15.-22. MÄRZ 2013 
www.muenchnerstiftungsfruehling.de





Freitag, 8. März 2013

und zum Frühling passend neue Ankündigungen bzw. neue Ausstellungen:

von meinem Freund Horst Thürheimer ist die Einladung sogar in "meiner Farbe":