Dienstag, 25. September 2012

Zahlenakrobatik

Schon als Doktorandin musste ich mich mit dem Satz von Bayes und der Wahrscheinlichkeit, dass bei einem positiven Test der Patient auch tatsächlich krank oder bei einem negativen Test auch wirklich gesund ist, auseinandersetzen. Die Statistik bzw. die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist eines größten Probleme für uns Ärzte, da sowohl Ärzte als auch Patienten mit dem Begriff "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" und ähnlichen Resultaten nicht umgehen können.  2001 erschien zu meiner Begeisterung das Buch "Der Hund, der Eier legt". Hierin nehmen Dubben und Beck-Bornholdt die Neigung, wissenschaftlichen Ergebnissen blind zu vertrauen, äußerst humorig aufs Korn. 
Trotz ausreichend kritischem Bewusstsein (auch zu Datenschutz) begeistere ich mich nach wie vor an vereinzelten Statistiken. Dazu gehört auch die Statistik dieses Blogs. Unter webmaster-tools kann man Trends erkennen. Google zeigt dem Blogger Statistiken zum Publikum, zur Anzahl der Leser der einzelnen Posts, also wie viele, wann, woher und wie lange Leser in meinem Salon weilen. Zu meiner großen Freude reichen meine Leser von USA, Brasilien, Israel über Russland, diverse europäische Staaten bis Neuseeland, Thailand und Australien. Meine Neugierde, warum all diese Leser Interesse an meinem Geschreibsel haben, wird allerdings nicht befriedigt. Deshalb lese ich neuerdings Blogs anderer Leute und bin erstaunt, wie toll Design, Grafik, Text und Inhalte mancher Blogs sind. Als ob alle Blogger Profis in Layout und der Erstellung von Zeitungen wären. So ein spätberufener Computer- und Bloganfänger - wie ich  - wirkt dagegen richtig blass. Der abendliche Blick in die Zahlen meines Blogs ist eine neue Leidenschaft von mir. Eigentlich müsste statistisch die Anzahl der kreativen Menschen über alle Generationen einigermassen gleich bleiben - oder?


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