Freitag, 4. Januar 2013

2013 und die 13


Nach den Glücksbringern (vierblättriges Kleeblatt, Glücksschwein mit Glückspfennig, Schornsteinfeger, Hufeisen) zu Silvester will ich mich heute ein wenig mit anderen bekannten Regeln des Aberglaubens befassen. 

Aberglaube - es finden sich im Netz diverse Definitionen, aus meiner Sicht handelt es sich um Glaubensformen oder Vorstellungen, die nicht dem Stand der wissenschaftlichen Kenntnis einer Gesellschaft entsprechen, manchmal auch in erkennbarem Widerspruch dazu stehen wie die sprichwörtliche schwarze Katze, aber dennoch praktiziert werden.

Manchmal gibt es gerade im Bereich der Bräuche Überschneidungen zwischen Aberglaube, Bauernregeln, Mondkalender und Volksglaube. Hier finden sich zahlreiche noch nicht erforschte Bereiche des sogenannten kollektiven Wissens. Man - auch ich - neigt dazu, diese Aussagen ein wenig von oben herab zu sehen und zu belächeln. Trotzdem liebe ich einige in den Grenzbereich fallende Sitten und Bräuche. Manches Kraut hat seine Wirkung getan, auch wenn die Wissenschaft keinen Beleg dafür finden konnte.

Das Jahr 2013 und die Zahl 13 verlockt, sich mit diesem Thema näher zu befassen. Da der Vater meines Mannes vor 100 Jahren am 13. November 1913 geboren wurde, galt die Zahl „13“ in der Familie Gruppe als Glückszahl. 
In Teilen Frankreichs, Italiens oder in Mexiko gilt die Dreizehn als Glückszahl! Im italienischen Fußballtoto (Totocalcio) ist die 13 der Volltreffer.

Da die Zahl 13 in vielen europäischen Ländern als Unglückszahl gilt, wird man schwerlich eine 13. Reihe im Flugzeug, einen 13. Stock oder Zimmer 13 in einem Hotel finden. Bei Festen lädt man 12 oder 14 Gäste ein, nicht jedoch 13. Erwiesenermaßen ist die 13 eine seltene Zahl. 12 gute Feen bei Dornröschen , die böse Fee ist die 13. Die 13 im Tarot ist „La Mort“  - der Tod. Mein Mann hat in der Schule gelernt, dass dieser spezifische Aberglaube einen christlichen Ursprung hat, Christus ist an einem Freitag gestorben und  der Verräter Judas war der 13. Jünger.

Die „Triskaldekaphobien“ sind eher eine Folge einer self-fulfilling prophecy, also einer Vorhersage, die durch eine massive Erwartung eingetreten ist. Bei Freitag dem 13. gibt es richtige Phobien - die Menschen machen keine Termine aus, gehen nicht aus dem Haus u.s.w. 

Die Katzen wurden erst mit dem Christentum verdammt. Im alten Ägypten war die Katze eine Göttin bzw. ein heiliges Tier, schützte die Kornkammern und die Ernte vor Mäusen. Für die Christen verkörperte sie das Heidentum. Ironischerweise kam im Mittelalter mit Ausrottung der Katzen die Pest auf und vernichtete Millionen Menschenleben. Bis heute ist allerdings nur „die schwarze Katze von links“ ein Unglückszeichen, alle anderen Begegnungen mit Katzen bringen Glück. Eine dreifarbige Katze schützt vor Feuer.


Sternschnuppen (= von in die Erdatmosphäre eingetretenen Meteoriten erzeugte Lichteffekte). Fällt eine Sternschnuppe vom Himmel soll ein Wunsch in Erfüllung gehen, wenn er vor dem Verglühen zu Ende gedacht wurde. Ganz besondere Kräfte werden Sternschnuppen zwischen dem 25.12. und dem 6.1. also in den Raunächten zugeschrieben.


Scherben bringen Glück“  gilt vor allem am Polterabend, wo vor dem Haus der Braut Geschirr zerschlagen wird, dies soll mit dem Lärm böse Geister vertreiben und beim Zusammenkehren zeigen, dass das Paar gemeinschaftlich Probleme löst und Ordnung hält. Man denke auch an die Scherbenrituale bei Schiffs- oder Zugtaufen.


Glücksbringer, Talismane und Amulette sind weit verbreitet, kaum ein Sportler oder Mannschaft, die beim Turnier oder bei einer Sportveranstaltung so etwas nicht dabei hat. Sie vermitteln uns Sicherheit ähnlich wie Bräuche und Traditionen. Kupferarmbänder und Elefantenhaare sollen Krankheiten vermeiden oder Fruchtbarkeit bringen. Selbst bei Ärzten sind diese Dinge gar nicht so selten zu finden. Glückspfennige sollen uns reich und gesund machen und vor Dämonen schützen. Am meisten helfen diese Dinge, wenn sie uns von einem lieben Freund oder Freundin geschenkt wurden.

Möge das Neue Jahr für uns alle unter gutem Omen und guten Sternen stehen!




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