Donnerstag, 13. September 2012

mit den Flügeln der Phantasie

Immer wieder werde ich gefragt, wie ich meine Fernbeziehung erlebe.

Nach 31 Jahren Ehe (mit inzwischen 1 Jahr Fernbeziehung) verleiht die Entfernung unserer Beziehung tatsächlich einen neuen Kick. Vor 2 Jahren hätte ich nicht geglaubt, daß ich  eine solche räumliche Trennung leben könnte, aber da mein Mann zum 1.4.2011 seinen Traumjob in Bonn angetreten hat (alle kleinen Buben dieser Generation wollten spätestens ab dem 21.07.1969 wie Neil Armstrong Astronaut werden), haben wir uns diesbezüglich genau beraten lassen. Auch wenn wir nicht zu den "digital-natives" gehören, nutzen wir die modernen Technologien und schreiben uns mehr denn je Mails und schicken uns Alltagsfotos, wir telefonieren mit Begeisterung und freuen uns über jede noch so kleine Nachricht vom anderen. Wir erleben jedes Treffen wie ein Date und planen unsere Wochenenden sorgfältig und versuchen sie von Alltag und Routine frei zu halten.  Ein paar Nachteile haben wir allerdings schon bemerkt : die Treffen mit Freunden und das Zusammensein mit anderen leiden deutlich unter dieser Konzentration auf die eigene Beziehung. Aufgrund einiger anderer Umstände sind unsere Jahresurlaube 2011 und 2012 unter den Tisch gefallen, so machen wir statt dessen das Samstagsfrühstück auf dem Ölberg zum Event und den Gang zum Bäcker durch die Straßen von Bonn-Rüngsdorf zu etwas Besonderem. Über Sebastianos freundschaftliche Begrüßung "ist schon wieder Sonntag?" bei Vitus freue ich mich ebenso wie über die leckeren rheinischen Brioche, die allerdings mein "Hüftgold" weiter vermehren. Schlankmachend ist  die Pendelei nicht gerade - denn auch das gemeinsame Essen läßt sich vortrefflich zelebrieren.
Mit den folgenden Handyfotos vom Rhein, will ich sie an den letzten Wochenenden teilhaben lassen. Der Blick aufs Siebengebirge oder vom Ölberg oder Petersberg auf den Rhein ist selbst bei weniger gutem Wetter ein Urlaubsgenuss:

Sonnenaufgang im September am Rhein
Blick auf Siebengebirge und Rhein

Blick vom Ölberg auf den Rhein und Bonn
Wolken und Vogelzug über Drachenfels
Blick auf Bonn und Posttower
Alpine Felsen am Ölberg
Fotos von Tegernseer, Chiemsee und Voralpenlandschaften folgen demnächst, denn auch hier genießen wir die Andersartigkeit der Landschaft in vollen Zügen. Im Büro meines Mannes hängt deshalb ein großer Kalender mit selbstgemachten Fotos bayrischer Landschaften. Dazwischen planen wir Konzert- (Beethofenfestival in Bonn ebenso wie Abo der MPhil im Gasteig), Kabarett-, Oper- und Ausstellungsbesuche. 

Zuletzt waren wir in der beeindruckenden Ausstellung "Am Anfang" mit Bildern von Anselm Kiefer in der Bonner Bundeskunsthalle. Trotz der Kritik in der Süddeutschen Zeitung an der "skandalösen Hängung" fand ich die Ausstellung gut gemacht, gut gehängt und gut kommentiert. Die Gedichte von Paul Celan und Ingeborg Bachmann lagen aus, die Audioguidetour erklärte die philosophischen, mythologischen, biblischen und kabbalistischen Hintergründe der Gemälde und Skulpturen wie auch "Hermannsschlacht" und "Böhmen liegt am Meer". Die große Jakobsleiter stand zentral mit Blick in den Himmel. Durch die verwendeten Materialien wie Beton/Stein, Blei vom Dach des Kölner Doms, getrockneten Sonnenblumen, Erbsen (in Bleimatten für die "Erbsenzähler der Volkszählung"), Kleidung gepaart mit den Dimensionen und der Wucht der Werke war die Ausstellung mehr als impressiv. Erst hinterher war uns klar, wie anstrengend sie auch war. Ich jedenfalls habe Bachmann und Celan mehr verstanden als in der Schulzeit, das könnte aber auch an meinem Alter liegen. Vertreibung und Holocaust sind selten so intensiv dargestellt worden. Bei "Böhmen liegt am Meer" sieht man die tiefen Furchen, die die Wagen wie Narben in die Brachlandschaft graben, die Flüchtlinge, die Tiefflieger, das Leid auch ohne Darstellung von Menschen. Natürlich höre ich hinter allem die Kriegs- und Nachkriegsschilderungen meiner Mutter. Es war keine Ausstellung, durch die man einfach betrachtend schlendert. Jedes einzelne Bild brauchte Zeit und wäre eines ausführlichen Kommentars würdig. Dies würde aber die Grenzen meines Blogs sprengen.

Bavel Balal Mabul

Wege der Weltweisheit: die Hermannsschlacht

Die Wurzeln der deutschen Geschichte und Kultur liegt nach dieser Darstellung im Krieg, das Bild zeigt die hellen und dunklen Seiten Deutschlands mit Dichterpersönlichkeiten wie Eichendorf und Hölderlin, Philosophen wie Kant und Heidegger,  aber auch Nazigrößen wie Horst Wessel, Preussengeneräle und mehr.



Jaipur
 "Jaipur" - das weltgrößte, historische Observatorium in Indien im Palast der Winde ist wohl der Ausgangspunkt für Kiefers Sternbilder. Auch in diesem Bild findet sich wie bei den Jakobsleitern eine in den Himmel führenden Treppe, die hier in ein Spinnennetz im Universum führt mit genau lokalisierten Punkten von Nasakoordinaten von Sternen und Planeten. Die Ziffern sollen auch an die eintätowierten KZ-Nummern der Häftlinge in Auschwitz erinnern. Alle Bilder lassen uns getreu Th. Adorno Auschwitz nicht vergessen.



Essence - Eksistence
Dieses Bild zeigt eine phantastische, expressive Wolken-Berglandschaft, davor hängt eine Balkenwaage mit Salz in der einen Waagschale - Leben=Existenz versus Wertvorstellungen=Essenz, der Frage aller Menschen, Philosophen und Religionen aller Zeiten schlechthin.

1 Kommentar:

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