Sonntag, 13. Oktober 2013

Salons und Salonièren

Für meine Fortsetzungsreihe über große Frauenfiguren aus der Geschichte bis heute sammle ich derzeit Namen. So ist meine Lieblingsfrage an Patientinnen und Freunde zur Zeit:  Nennen Sie mir spontan eine bedeutende Frau!

Als allererste bekam ich "Agnes Martin", "Bridget Riley" und "Ami Albers" genannt. Drei Namen, zu denen ich, wie ich zugeben muß, keine spontane Assoziation habe. Beim Betrachten der Bilder im Internet, habe ich das ein oder andere aber schon gesehen. Auch so verbessert die Arbeit an meinem Blog gleichzeitig meine Allgemeinbildung und mein Wissen.


Agnes Martin (1912 -2004), minimalistische US-amerikanische Künstlerin, die zahlreiche Preise wie den Otto-Kokoschka Preis und den Goldenen Löwen der Biennale Venedig erhalten hat. Ihre auch dem abstrakten Expressionismus zugeordneten Werke hängen in vielen wirklich bedeutenden Galerien, so auch dem Guggenheim Museum und der Tate Gallery.


Bridget Louise Riley (*1931) stammt aus England und ist eine der führenden Vertreterinnen der Op-Art. Auch Bridget Riley wurde für ihre Malerei diverse Male ausgezeichnet wie mit dem internationalen Preis für Malerei auf der Biennale in Venedig, dem Rubenspreis der Stadt Siegen und dem Goslarer Kaiserring. Sie begann anfänglich fast pointillistisch und heute sind Ihr Bilder perfekte Farblinien und -rauten mit beeindruckenden optischen Effekten.


Werke beider Künstlerinnen waren mehrfach auf der Dokumenta in Kassel ausgestellt.


Anni Albers (1899-1994), deutschamerikanische Künstlerin, ist dem Bauhaus zuzuordnen und war eigentlich Textilkünstlerin, wandte sich später aber besonders der abstrakten Grafik zu.


Als nächste wurden mir Coco Chanel und Madame du Barry genannt.

Um nicht völlig ziellos Frauen aufzuzählen, werde ich da mein Blog den Titel "Salon" trägt mit bedeutenden Frauen, die einen Salon führten, sogenannten Salonièren, beginnen:

Die Salons wurden in den Großstädten Europas wie Berlin, München, Dresden, Wien, Paris im 17. - 20. Jahrhunderts abgehalten. Die meist literarischen oder musikalischen Soirèen wurden von intellektuellen Damen der Gesellschaft abgehalten, die als Gastgeberinnen Raum für Begegnungen von Kunst und Kultur schufen, ebenso für zeitkritische, aber auch wissenschaftliche Diskussionen und intellektuelle Verständigung.

Berühmte Beispiele sind: Rahel Varnhagen, Germaine de Stael, Anna von Helmholtz, Marie von Schleinitz, Henriette Herz, Marquise de Rambouillet, Fanny von Arnstein, deren Salon führte später ihre Tochter Henriette von Pereira-Arnstein weiter. Ab und zu gab es wie in München auch gemeinsame Salons von Ehepaaren, z.B. den von Elsa und Max Bernstein.

Stellvertretend möchte ich nur die ersten drei Salonlöwinnen ausführlicher erwähnen:


Rahel Varnhagen (1771-1833) - sie trat für die Emanzipation der Frauen, besonders der jüdischen Frauen ein und führte einen literarisch-wissenschaftlichen Salon, an dem viele Größen der Romantik teilnahmen. Hannah Arendt hat ihre politische Biografie "Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik" geschrieben. Es gibt heute eine Varnhagen Gesellschaft und einen virtuellen Salon mit diesem Namen: www.varnhagen.info . Bei Romantik darf man natürlich Bettina von Armin nicht unterschlagen.


Germaine de Stael oder auch Madame de Stael (1766-1860) beschäftigte sich bereits als 15jährige mit den Schriften Montesquieus. Die Politik beschäftigte Sie ihr ganzes Leben. Sie schrieb ein Buch über Deutschland "De l’Allemagne", von ihr stammt der Begriff "das Land der Dichter und Denker".


Anna von Helmholtz (1834-1899), geborene von Mohl, Ehefrau des Physikers Hermann Helmholtz, der später geadelt wurde. Sie schuf sozusagen den Prototyp des Salons im Kaiserreich. Sie war eine "Grande Dame" ihrer Zeit und bei ihr trafen sich Hochadel, Künstler, Naturwissenschaftler und Literaten. Bei ihr traf sich mehr die Wissenschaft, bei Marie von Schleinitz mehr die Kunst.


Eigentlich wollte ich meine Reihe mit bayerischen Frauen also den "bayerischen Amazonen" beginnen. Dazu hat mir meine Freundin Susanne das gleichnamige Buch von Michaela Karl geliehen, erschienen bei Piper. Sie hat mich auch mit weiterer Lektüre wie "Frauenleben in München" erschienen im Buchendorfer Verlag versorgt. Aus dem Bücherregal meiner Mutter stammt "Bayerns Königinnen" bei Friedrich Pustet erschienen und "Frauen der ersten Stunde" von Antje Dertinger. Weitere Anregungen für "Top"-Frauen habe ich "Madame Curie und ihre Schwestern - Frauen, die den Nobelpreis bekamen" entnommen. Jede von uns, hat sicher ihre eigenen Prioritäten, ich freue mich über Anregungen, Hinweise, am besten in Form kleiner Beiträge.






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